Über das Projekt
Ausgangslage: strukturelle Unvereinbarkeit von Mutterschaft und Wissenschaft
Schon vor der Pandemie war die Hälfte der wenigen Professorinnen an deutschen Universitäten kinderlos, während drei Viertel der Professoren Kinder hatten; schon vor der Pandemie haben mehr Menschen mit Kinderwunsch als ohne die Wissenschaft verlassen und schon vor der Pandemie waren Wissenschaftler*innen trotz vorhandenem Kinderwunsch deutlich seltener Eltern als Gleichaltrige in anderen Berufszweigen. Grund dafür ist die strukturelle Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Sorgearbeit im Allgemeinen und Wissenschaft und Mutterschaft im Besonderen.
Corona Gap
Durch die Pandemie hat sich diese Situation zugespitzt und es zeichnet sich ab, dass insbesondere Wissenschaftlerinnen mit Sorgeverantwortung für Kinder die Wissenschaft verlassen (Corona Gap). Hier setzt das Pilotprojekt Mutterschaft und Wissenschaft auf zwei Ebenen an:
- Begleitforschung: Bisher gibt es in Deutschland kaum Forschung zu Elternschaft/Mutterschaft und Wissenschaft. Am Beispiel des Landes Sachsen-Anhalt möchten wir das ändern und fragen danach, welche Unterstützungsmaßnahmen es für (werdende) Mütter in Sachsen-Anhalt gibt und welche Bedarfe darüber hinaus vor allem in Folge der Pandemie bestehen.
- Strukturmaßnahmen: Wir unterstützen die einzelnen Standorte des FEM POWER Vision Netzwerks dabei, konkrete zielgruppenspezifische Maßnahmen gegen den Corona Gap zu entwickeln und umzusetzen.
Mehr Informationen zu den Angeboten des Projekts finden Sie hier.
Dabei arbeiten wir eng mit dem 2021 gegründeten und bundesweit aktiven Netzwerk Mutterschaft und Wissenschaft zusammen, das seinerseits international vernetzt ist. Dadurch entsteht in LSA ein Modellprojekt, das sich nach erfolgreicher Evaluierung auf andere Kontexte skalieren lässt.