Prof. Lyre

Prof. Dr. Holger Lyre
Bereich für Philosophie (PHI)
Aktuelle Projekte
Generative AI and Semantic Grounding
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2026
The project aims to explore how core features of modern Generative AI systems pave the way to the semantic grounding of such systems. It centers around the following working hypotheses:
- Generative AI, including LLMs, is based on generative models.
- Generative models are probabilistic structural representations that act as world models.
- Generative models are key for self-supervised learning.
- Semantic grounding is a gradual affair that unfolds along the three dimensions of functional, social and causal grounding.
- Causal grounding scales with the development of world models.
Strukturalismus in den Geisteswissenschaften
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2025
Im Projekt "Structuralism in the Mind Sciences" geht es darum, die Konzepte der strukturellen mentalen Repräsentation und des neurophänomenalen Strukturalismus über das Bewusstsein zu erforschen und miteinander zu verbinden.
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
Abgeschlossene Projekte
Strukturelle Modelle der Phänomenalität
Laufzeit: 01.04.2019 bis 30.04.2024
Nach dem klassischen Verständnis sind phänomenale Eigenschaften intrinsisch und qualitativ, während die Wissenschaft nur relationale oder strukturelle Eigenschaften erfasst. In der wissenschaftlichen Untersuchung des Bewusstseins werden jedoch Methoden verwendet, die darauf abzielen, individuelle Erfahrungen, einschließlich ihres phänomenalen Charakters, durch strukturelle Merkmale zu modellieren und zu unterscheiden (typische Beispiele sind Qualitätsräume und die Methoden und Maße der Psychophysik). Das Projekt soll die methodologischen und ontologischen Implikationen struktureller Modelle der Phänomenalität aus der Perspektive der Wissenschaftstheorie untersuchen. Es wird erforschen, wie objektive Modelle der dritten Person für die subjektive Erfahrung und das Bewusstsein der ersten Person aufgebaut sein sollten und was ihre Versprechen und möglichen Grenzen sind.
Fragen von Interesse sind unter anderem:
(1) Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Unterscheidung intrinsisch/strukturell und der Unterscheidung introspektiv/extrospektiv?
(2) Welche allgemeinen Modellierungsarten, Techniken, Formalismen, Werkzeuge und (Darstellungs-)Formate werden in der Bewusstseinsforschung verwendet? (Dazu gehört auch ein genauer Blick auf einige der empirischen Projekte des Graduiertenkollegs).
(3) Wo liegen die Grenzen der strukturellen Modellierungsansätze und wie verhält sich dies zu den Szenarien der "Qualia-Inversion"?
(4) Was sind die metaphysischen Implikationen struktureller Modelle der Phänomenalität (z.B. im Hinblick auf einen strukturellen Realismus über Qualia oder den Russellschen Monismus)?
Dieser Text wurde mit DeepL übersetzt
GeSiMEx: Generalizability and Simplicity in Mechanistic Explanations
Laufzeit: 01.10.2020 bis 30.04.2022
Explanations in neuroscience are often delivered by models of mechanisms. However, many brain mechanisms contain a large number of distinct components and span several levels of organization. As a consequence, neuroscientists often face a choice problem: Which components and levels should be included in a model? Or simply: Which model is the best one among a set of rival multi-level mechanistic models?
In order to resolve such choice problems, neuroscientists use more or less explicit simplicity and generalizability measures, among other criteria. Simplicity targets questions such as: How many levels should be included in order to mechanistically explain a particular behavioral or cognitive phenomenon? How precisely should the components and interactions of these various levels be described? Simplicity considerations of this kind are of a very different nature than classical curve-fitting procedures. Generalizability concerns questions such as: To how many phenomena should a particular model apply, and over how many individuals and species should it generalize? Balancing the sometimes conflicting dual criteria of simplicity and generalizability is of paramount importance when developing models of multi-level brain mechanisms.
The overall research question of this project concerns the norms and practices by which simplicity and generalizability are applied as criteria for the development of models of multi-level mechanisms in neuroscience. By determining on the basis of several in-depth case studies how these criteria are, and should be, applied in current neuroscientific research, this project aims to clarify how the best multi-level mechanistic explanations are developed and selected. Thus, it is expected to not only contribute to an improved philosophical conception of mechanistic explanation in neuroscience, but to also deliver normative guidelines for current scientific research.
More concretely, the aims of this project are fourfold: (1) Generally, to develop an improved philosophical account of multi-level mechanistic explanation in neuroscience, with an emphasis on simplicity and generalizability as criteria of explanatory adequacy. (2) To articulate an account of simplicity as a criterion for assessing the explanatory adequacy of multi-level mechanistic explanations. (3) To articulate an improved understanding of generalizability in mechanistic explanatory practice. (4) Finally, a scientific objective is to articulate normative guidelines for model-development and model-selection to be used in future neuroscientific research.
The project will consist of two closely inter-locked subprojects, carried out by two research teams at Witten/Herdecke University and the University of Magdeburg.
Wissenschaftstheorie der kognitiven Neurowissenschaften
Laufzeit: 01.12.2014 bis 30.11.2019
Die kognitiven Neurowissenschaften besitzen Leuchtturm- und Leitdisziplins-Charakter für die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts, eine umfassende Aufarbeitung und Darstellung der wissenschaftstheoretischen Fragestellungen der kognitiven Neurowissenschaften in ihrer ganzen Breite stellt aber bislang ein Forschungsdesiderat dar. Zwar gibt es mittlerweile zahlreiche elaborierte wissenschaftstheoretische Forschungsfelder wie etwa die Debatte um mechanistische Erklärungen, die Theoriebildung in den sozialen Neurowissenschaften oder Methodenfragen bildgebender Verfahren, um nur einige wenige zu nennen, ein Überblick über das gesamte Feld der Wissenschaftstheorie der kognitiven Neurowissenschaften existiert jedoch nicht, weder im deutschsprachigen noch im angelsächsischen Raum. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt strebt den Versuch eines derartigen Überblicks in Buchform an.
Funktionale-Rollen-Semantik und soziale Kognition
Laufzeit: 01.01.2014 bis 31.12.2018
Das Projekt behandelt die Frage, inwieweit eine internalistisch konzipierte Semantik funktionaler Rollen kognitiver Zustände mit einer externalistisch konzipierten, sozial-kognitiven Semantik auf Grundlage einer Gebrauchstheorie der Bedeutung zusammengebracht werden kann.
Erweiterte Kognition und mentaler Externalismus
Laufzeit: 01.01.2012 bis 31.12.2016
Die These der erweiterten Kognition besagt, dass kognitive Systeme nicht auf das neuronale System beschränkt sind, sondern sich über die traditionellen Systemgrenzen hinaus in die Welt erstrecken. Eine derartige Erweiterung der kognitiven Vehikel führt zugleich auf einen neuartigen Gehalts-Externalismus, den man als aktiven Externalismus bezeichnen kann. Der Projekt verfolgt das Ziel, die Thesen der erweiterten Kognition und des aktiven Externalismus zu präzisieren und den aktiven Externalismus von seinen verschiedenen passiv-externalistischen Vorläufern in Form des physikalischen, historischen und sozialen Externalismus zu unterscheiden und in seinen Besonderheiten zu untersuchen.
Technische Agentenschaft Eine minimale Theory of Mind
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.12.2013
1. Es soll eine Typologie von Handlungserklärungen entwickelt und auf Erklärungskonflikte und Erklärungsreichweiten hin untersucht werden.2. Schwerpunktmäßig soll systematisch eine minimale Theory of Mind für nicht-ideale Agenten entwickelt werden. Dafür ist eine Agentenkonstruktionsmethode der philosophischen Agency-Debatte und Theory of Mind-Forschung aufzugreifen und weiterzuentwickeln.3. Die entwickelte Theorie soll gezielt auf eine Modellsituation aus der Mensch-Maschine-Systemforschung angewendet werden. Durch die Kooperation mit einemTeilprojekt des SFB TRR 62, das Bildgebungsstudien durchführt, soll folgende Hypothese getestet werden: Können technische Agenten mit minimaler Theory ofMind und expliziten kognitiven Architekturen für Menschen so erscheinen, als hätten sie eine starke Theory of Mind?
Ontologische und epistemologische Analyse des Higgs-Mechanismus im minimalen Standardmodell
Laufzeit: 01.07.2008 bis 30.06.2013
Eines der herausragenden Ziele der Forschung am LHC ist es, den Ursprung der Teilchenmassen zu erklären. Seit vielen Jahren nimmt der Higgs-Mechanismus unter den entsprechenden theoretischen Modellen eine herausragende Stellung ein. Mit einem einzigen, noch unbekannten neuen Parameter, der Higgs-Masse, sichert er nicht nur die innere Konsistenz der Theorie, sondern hält bislang auch allen experimentellen Tests stand. Eine stichhaltige Bestätigung des Higgs-Mechanismus erfordert jedoch den Nachweis eines neuen physikalischen Teilchens, des so genannten Higgs-Bosons. Doch trotz seiner Einfachheit, Flexibilität und Vereinbarkeit mit den experimentellen Befunden steht eine große Zahl von Physikern dem Higgs-Mechanismus sehr skeptisch gegenüber. Die Gründe dafür sind zahlreich und auch vielfach in der physikalischen Literatur dokumentiert. Sie haben im Laufe der Jahre zu einer Fülle von alternativen Theorien geführt, von denen jedoch keine den Higgs-Mechanismus verdrängen konnte.
Ziel des Projekts ist es, dieses überraschende Dilemma einer Theorie bzw. eines zentralen Bestandteils einer in wesentlichen Aspekten bestätigten Rahmentheorie, nämlich einerseits einfach und experimentell viel versprechend, andererseits aber theoretisch nur schwer motivierbar zu sein, unter ontologischen und epistemologischen Gesichtspunkten zu beleuchten. IIn ontologischer Hinsicht geht es um den Status des Higgs-Teilchens im Vergleich zu anderen Elementarteilchen der Rahmentheorie und die generelle Frage, wie (gebrochene) Eichsymmetrien und die sich aus ihnen ergebenden Entitäten realistisch zu interpretieren sind. Epistemologisch gesehen geht es um die Interaktion der verschiedenen Teile des Higgs-Mechanismus (Lagrangefunktion, spontane Symmetriebrechnung, Quantisierung), den Vorwurf, eine ad-hoc-Lösung eines Problems im Standardmodell zu sein, und die genauere Bestimmung seiner Einfachheit.
Strukturenrealismus und humeanische Metaphysik
Laufzeit: 01.07.2008 bis 30.06.2013
Unter Strukturenrealismus (SR) versteht man die These, dass unser Wissen über die theoretischen Entitäten unserer reifsten wissenschaftlichen Theorien vorzugsweise oder ausschließlich struktureller und nicht gegenständlicher Natur ist. SR ist somit als eine moderate Variante des wissenschaftlichen Realismus ansehbar. Das Projekt untersucht die Frage, ob und in welcher Weise eine humeanisch und nominalistisch motivierte Metaphysik, speziell humeanische Konzeptionen von Naturgesetzen, mit der Position des SR vereinbar sind.
Kooperativer Kommentar zu Kants Prolegomena
Laufzeit: 01.10.2009 bis 30.09.2012
Immanuel Kants "Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können" bieten einerseits einen hervorragenden Einstieg in die kantische Transzendentalphilosophie, setzen gegenüber der "Kritik der reinen Vernunft" aber zugleich auch eigene und originelle thematische Akzente. Es ist daher ein verwunderliches Desiderat der Forschung, dass kein umfänglicher zeitgenössischer Kommentar der Prolegomena existiert. Das Projekt sucht diese Lücke zu schließen, indem es die Organisation und Durchführung eines "kooperativen Kommentars" zu Kants Prolegomena anstrebt, bei dem der Text schrittweise von international anerkannten Kant-Fachleuten analysiert und kommentiert wird.
Extended Mind-Konferenz
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009
Internationale Konferenz
"The Extended Mind Thesis in Theory and Applications"
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Bielefeld
23.-25. November 2009
Die Kognitions- und Neurowissenschaften erleben spätestens seit den späten neunziger Jahren einen enormen programmatischen und paradigmatischen Richtungsschub, der sich in den Schlagworten Embodiment, Situated Cognition und Dynamizismus manifestiert. Im Kern dieser Entwicklung steht die Einsicht, dass sich die in einem kognitiven System ablaufenden Prozesse nicht losgelöst von den körperlichen Gegebenheiten des Systems, seiner situativen Einbettung in eine Umgebung und seine dynamische Interaktion mit der Umgebung verstehen lassen. In Folge dessen verschwimmt die intuitiv einleuchtende Grenzziehung zwischen dem ?Innen? und dem ?Außen? eines kognitiven Systems, zwischen dem, was sich im ?Geist? abspielt, und dem, was sich vermeintlich außerhalb der Grenzen des Geistes im Körper und der Umwelt abspielt. Aus diesem Grund haben in der einschlägigen philosophischen Debatte anknüpfend an die Strömungen des Embodiment, der Situated Cognition und des Dynamizismus einige Autoren dafür argumentiert, dass kognitive Prozesse nicht nur auf den lokalen Verarbeitungsapparat, die neuronale Maschinerie, eines kognitiven Systems beschränkt sind, sondern sich in die Umgebung, in externe kognitive Werkzeuge und in soziale Gemeinschaften hinein erstrecken. Diese Extended Mind Thesis (EMT) wurde vor allem durch einen Aufsatz von Andy Clark und David Chalmers (1998) prominent gemacht und seither in der angelsächsischen Debatte prominent dikutiert.
Demgegenüber ist der EMT in der entsprechenden deutschsprachigen Forschungslandschaft bislang kaum Beachtung geschenkt worden, und zwar weder von philosophischer Seite noch aus der Perspektive der empirisch arbeitenden Kognitions- und Neurowissenschaften. Vorrangiges Ziel der Tagung ist es, diese Lücke zu schließen, indem einerseits das Bewusstsein für eine philosophische Auseinandersetzung mit der EMT auch im deutschsprachigen Raum geschärft werden soll und andererseits in enger Zusammenarbeit mit Kognitions- und Neurowissenschaftlern geklärt werden soll, inwieweit in deren alltäglicher Arbeits- und Forschungspraxis die EMT implizit vorausgesetzt oder gar aktiv betrieben wird.